Über die Gemeinde

Der Marktflecken Brankovice befindet sich entlang beider Ufer des Flusses Litava / Leitha, 11 Km von Bučovice entfernt, in einer Seehöhe von 260 Meter.

Über seine urzeitliche Vergangenheit zeugen die letzlich im Kataster des Marktfleckens durchgeführten archäogischen Funde.Diese sind erstensmal schon im April 1936 erwähnt. Beim Grundausheben für einen Schuppen, auf dem Hof des Bürgermeisters Antonín Navrátil wurde ein Hockergerippe aus der jüngeren Steinzeit gefunden. Beim Gerippe befand sich ein kleines glockenförmiges Tongefäss und ein steinerner Hammer. Das Gerippe wurde sorgfältig unter Anwesenheit eines Archäologen ausgegraben und in die Brünner Stadtmuseum gebracht. Während des Aufbaus eines Industreigebietes wurden weitere archäologisch bedeutsame Objekte und Funde entdeckt, die Kenntnisse über diese Ortschaft beträchtlich bereicherten. Insgesamt ist es gelungen, über 450 versunkene Objekte, u.a.  44 Gräber zu untersuchen und dokumentieren. Neu wurde auch eine bisher unbekannte Besiedlung aus der späteren Steinzeit und aus der Bronzezeit festgestellt. Nachdem die archäologische Forschung beendet wurde, konnte der Aufbau des Industriegbietes beginnen, die zu einer Arbeitsquelle nicht nur für die Ortsbevölkerung, sondern auch für die Bürger der benachbarten Gemeinden worden ist.
Der Name Brankovice stammt aus dem Vornamen Branek. Zu den bedeutsamen Besitzer der Gemeinde zählten die 1348 im Zusammmenhang mit der Änderung der adeligen Landeseigenschaft  in die Landtafel eingetragenen Anka, Vilém und Bohuněk von Brankowitz. Es handelt sich um die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes. Zu weiteren bedeutsamen Persönlichkeiten zählen Herr Tas von Oynitz, der dem Marktflecken Brankovice die Wälder Chroustová und Vysoká schenkte ( es ist jedoch fraglich, ob es 1512 geschah, wie in der  Abschrift der Schenkungsurkunde angeführt ist : es kann nicht mit Sicherheit beurkundet werden). Er verband somit Brankovice mit der Butschowitzer / Bučovice Herrengut. Etwa zu dieser Zeit entstand ein neuer, nach seiner adeligen Gründerin benannter  Gemeindeteil Tasov (sie war Tochter von Tas und heiratete Wenzel von Boskowitz / Václav z Boskovic. 1533 wurde sie zur Besitzerin des Butschowitzer Herrngutes. Grosse gesellschaftliche Änderungen fanden statt nach 1848. Auf ihren Herrengütern wurde die Fronarbeit sowie auch die Obrigkeitsverwaltung vom Adel aufgehoben.
Der Schulze wurde durch einen Bürgermeister ersetzt. In den Jahren 1949 bis 1959 war Brankovice ein Bestandteil des Butschowitzer Bezirkes, der 1960 zum Wischauer Bezirk /okres Vyškov angeschlossen wurde. Durch die Entscheidung Seiner Hoheit vom 2. Februar 1899 wurde Brankovice zum Marktflecken erhöht und diese Bezeichnung trägt er wieder seit 10. Oktober 2006 (Wiedererteilung durchs Parlament der Tschechischen Republik). Zum Gedächtnis des in der Chronik verzeichneten Ereignisses (Herbst 1805 ), als eine Schlacht zwischen Napoleon und den verbündeten Heeren des österreichischen Kaisers Franz Josef I. und des russischen Zars  auzubrechen drohte, wurden die Brankowitzer Bürger in der Umgebung von Butschowitz "brankowitzer Russen" genannt. Aus diesem Jahr stammt die Sage über den Fürsten Děvuchovsky, einen russischen Offizier , der mit zwanzig Mann nach Brankovice kam. Unter den Schaulustigen erregte sein Gefallen die "Růženka"/ "kleine Rosa", die junge Tochter des Bauern Hladký. Der Fürst ass zum Abend im Gasthaus und die Übernachtung hatte er beim Bauern Hladký vorbereitet. Er verlangte, dass ihm die kleine Rosa zu Willen sei, sonst er das Haus anzünden lassen wollte. Es kam zu einem heftigen Scharmützel zwischen dem Fürsten und dem Bauern, bei dem der Fürst erschossen wurde. Eine Schlägerei zwischen den Soldaten und Bauern bruch auf. Als die Soldaten die Übermacht der Bauern sahen, zündeten sie das Bauernhaus an und ergriffen die Flucht Richtung Bučovice. Die Bauern befürchteten eine Rache der Russen und alle Einwohner flohen daher in die Wälder. Die besiegten Russen in der Schlacht bei Austerlitz / Slavkov vergiessen jedoch Brankovice überhaupt. Aus der Zeit der Okkupation zählen zu den bedeutsamen Persönlichkeiten der Gemeinde die Herren Ladislav Kadlec und Josef Jedlička, die die Heimat verliessen und nach langen Strapazen wurden sie ins tschechoslowakische RAF-Bombengeschwader eingegliedert. Ladislav Kadlec fiel über dem Kanal La Manche. Josef Jedlička kehrte glücklich zurück in die Heimat und bei der Gelegenheit seines achtzigen Geburtstages wurde ihm die Ehrenbürgerschaft von Brankovice ( + 2002) verliehen.
Am 1. Januar 1950 übernahm das Marktflecken Brankovice die Matrikenbücher von  Pfarrämtern und diese wurden an den "Städtischen Nationalausschuss" (MNV) - heute wieder Stadtamt - überführt. Zum Matrikenbezirk Brankovice gehören folgende Gemeinden : Malínky,Kožušice,Dobročkovice,Nemochovice und Chválkovice bei Bučovice.
Im Juni 1998 erteilte der Vorsitzende des Abgeordnetenhauses des Parlaments der Tschechischen Republik an die Gemeinde das Stadtwappen und die Stadtfahne. Autor der Entwürfe der Gemeindesymbole ist  Heraldiker Miroslav Pavlů.

Der Marktflecken ist durch die Vertretung verwaltet (15 Mitglieder). Weitere Organe sind  Rat des Marktfleckens, Bürgermeister, Amt des Marktfleckens sowie auch Sonderorgane des Marktfleckens. Der Marktflecken ist Hersteller einer Schule mit rechtlicher Subjektivität ab 1993. Die Anfänge des Schulwesens in Brankovice sind in der schon 1889 publizierten Schulchronik beschrieben. Im Dezember 1991 gab die Firma "Südmährische Staatswälder" in Bučovice die Wälder "Žaroušky" und "Chroustová" mit einer Gesamtfläche von 185 Hektar an die Gemeinde zurück.
In Brankovice gibt es einen praktischen Arzt sowie auch eine Zahnarztpraxis. Der Kinderarzt kommt einmal pro Woche. 1951 wurde eine Apotheke eröffnet. Seit 1965 wurden die Gesundheitsdienstleistungen in einem neuen Ambulatorium untergebracht.
Seit 1993 besitzt der Marktflecken eine öffentliche Wasserleitung  und seit 1994 ist er gasifiziert.
Im Marktflecken steht auch die im Gebäude des Amtes befindliche Bibliothek mit öffentlichem Internetanschluss zur Verfügung.

Zu den Baudominanten zählen  St.Nikolaus-Kirche (in jetziger Gestalt wurde sie 1714 gebaut), weiter Grundschule und Kindergarten mit Turnhalle und Hallenbad (Grundstein wurde am 8. juni 1947 gelegt, Architekt Bohuslav Fuchs ). Gegenwärtig wird die Schule von Schülern aus 12 Einzugsgemeinden besucht. Am Rande des Marktfleckens wurde das Wasserbecken "Hlavatka" erbaut, 2006 wurde ein Sportgelände eröffnet und 2008 wurde der "Heilige" Quellbrunnen "wiedergeboren". In Brankovice sind folgende Organisationen tätig : Freiwillige Feuerwehr Brankovice (2005 feierte sie das 110. Gründungsjubiläum und zählt zu den ältesten gesellschaflichen Organisationen, Jägerverein "Leitha"/Litava ( 1980 gegründet), Turnverein Sokol Brankovice ( 1909 gegründet) sowie auch Bürgerlicher Verein "Branek".

Ab 2001 findet in Brankovice alljährlicher Gemeindenschmaus, jeden dritten Samstag im August, statt.

Der Bürgermeister der Gemeinde Josef Hlaváč hat neben der Tradition des Gemeindenschmauses auch die Entstehung des brankowitzer Volkstracht und Blaslied iniziert. PhDr. Ludmila Tarcalová, Mitarbeiterin des Mährisch-Slowakischen Museums in Uherské Hradiště begann Anfang 2001 am Entwurf der Volkstracht unter fachlicher Aufsicht der Abteilung für Etnografie der Philosophischen Fakultät der Masaryk-Universität in Brünn / Brno in Zusammenarbeit mit der Gemeinde zu arbeiten. Nach reiflicher Überlegung  beim Entwerfen der Tracht wurde festgestellt, das diese eine ärmere Landschaft charakterisieren sollte. Deshalb wurde die Variante einer einfachen Kleidung ohne ausgeprägte Verzierung aber mit bunt geführten Farblinien gewählt.
Herr Vladimír Salčák komponierte auf Wunsch den Text für das Blaslied.
Unter Musikbegleitung von Zdeněk Gurský ist die "Brankowitzer Polka" entstanden (Anfangsstrophe des Volkslieds "Es fliesst Wasser vom Chřiby-Gebirge,
ein getrübtes Bacherl ...".)  Die Tradition des Gemeindeschmauses fand Eingang und heute
nimmt im Gemeindeschmauszug eine Trachtengruppe von etwa 80 Menschen teil. Dank dem
"Schmausgesinde", den gesellschaftlichen Organisationen sowie auch der Amtsverwaltung
des Marktfleckens, die den Gemeindeschmaus veranstalten, weist dieser ein
ausserordentliches Interesse von Einheimischen sowie auch der Auswärtigen auf.

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Gemeinde
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Donnerstag
21.11.2024
Albert

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